TÜV-Rheinland warnt vor krebserregenden Gummiprodukten

Montag, den 08. Dezember 2008 um 21:59 Uhr Redaktion
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Handelsübliche Plastikschuhe, Werkzeuge, Fahrradgriffe oder Hupen sind laut Stichproben des TÜV-Rheinland im Auftrag des ARD-Politmagazins report MÜNCHEN hoch belastet mit dem krebserregenden Stoff PAK. Hinter der Abkürzung PAK verbergen sich so genannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. PAK entstehen bei der Verbrennung, sie sind im Ruß enthalten, in Teerölen und sind für den Menschen gefährlich.

Für Gebrauchsgegenstände gilt in Deutschland ein freiwilliger Grenzwert von 10 mg pro Kilogramm Ware, wenn der Körperkontakt länger als 30 Sekunden dauert. Die Stichproben ergaben eine teilweise dramatische Überschreitung dieses Grenzwertes. So stellten die Prüfer des TÜV-Rheinland in einem Schraubendreherset einen PAK-Gehalt fest, der den Grenzwert um das 1.100 fache übersteigt.

Gegenüber report MÜNCHEN erklärte Ralf Diekmann vom TÜV Rheinland, der Test im Labor habe gezeigt, dass die Produkte "tatsächlich sehr hohe, bisweilen sogar überhohe PAK-Wert" aufwiesen. Bei einem sogenannten "Handschuhtest", in dem ein Prüfer einen extrem schadstoffbelasteten Hammer mit 2200 mg PAK eine Stunde lang in der Hand hielt, war das Gift anschließend auf dem Handschuh nachweisbar. Die lediglich in einer Stunde aufgenommene Giftmenge ist laut TÜV-Rheinland vergleichbar mit dem Konsum "von ungefähr 3.500 Zigaretten".

Alarmiert durch die Recherchen von report MÜNCHEN fordert Heinz-Joern Moriske vom Umweltbundesamt, "dass nur solche Produkte am Markt erhältlich sind, die keine krebserzeugenden PAKs mehr enthalten." In einer ersten Stellungnahme erklärte der "Fachverband Werkzeugindustrie": "Da der Handel offenbar seiner Verantwortung nicht nachkommen kann oder will, sollten die zuständigen Behörden ihre Kontrollen verschärfen und die Vernichtung solcher Produkte sicherstellen, damit diese nicht wieder in den Handel gelangen können."

Quelle: report MÜNCHEN

Siehe dazu auch:

   ^ Krebsgefahr durch Gummiprodukte : Experten warnen vor dem Schadstoff PAK, Meldung von report MÜNCHEN